„Scheurebe“, „Sämling 88“ oder „S 88“. Die bei uns als Scheurebe bekannte Rebsorte, hat seit ihrer Neuzüchtung im Jahr 1916 schon einige Namen getragen. Die Weißwein-Rebsorte überzeugt vor allem durch ihre aromatisch-fruchtigen Geschmack und ist beliebter denn je! Was die deutsche Antwort auf den Sauvignon Blanc so besonders macht, das erfahren Sie hier.
Im Jahr 1916 züchtete Georg Scheu in Alzey, einer Landesanstalt für Rebenzüchtung, die Scheurebe. Bei dieser Rebsorte handelt es sich um eine Kreuzung aus Riesling und Bukettrebe. Georg Scheu ging irrtümlich davon aus, dass die Scheurebe aus einer Kreuzung von Riesling und Silvaner entstand. Erst durch einen DNA-Test im Jahr 2012 fanden Forscher mit der Bukettrebe den wahren Kreuzungspartner des Rieslings und somit die echte Kombination der Scheurebe heraus.
Bis die Rebsorte den Namen „Scheurebe“ erhielt, war es ein langer Weg. Georg Scheu gab seiner Neuzüchtung im Jahr 1916 den Namen „Sämling 88“ oder „S 88“. Später und mit dem aufkommenden Sortenschutz, wurde die Rebsorte im Jahr 1956 nach dem Züchter Georg Scheu, nämlich Scheurebe benannt. Damit erhielt die Scheurebe ihren endgültigen Namen in Deutschland. In Österreich hingegen wird der Name „Sämmling 88“ oder „S 88“ weiterhin verwendet.
Vor rund 100 Jahren wurde die Scheurebe neu gezüchtet. Die deutsche Anbaufläche, besonders Rheinhessen, stellt den Hauptstandort für die Scheurebe dar. Von den knapp 4.500 Hektar Anbauflächen, sind heutzutage allerdings nur noch rund 1.400 Hektar vorzufinden, 160 Hektar davon in Franken. Das große Verschwinden der Fläche geht auf die hohen Standortansprüche der Scheurebe zurück. Diese verlangt nach trockene, kargen Böden mit einem Mix aus Löss, Kalkstein, Ton und Sand. Hinsichtlich des Standorts und den optimalen Gunstfaktoren ist der Riesling für die Scheurebe ein direkter Konkurrent. Zudem ist die Scheurebe den Gefahren durch Winterfröste und dem Pilzbefall ausgesetzt.
Georg Scheu erzielte mit der Neuzüchtung im Jahr 1916 eine Rebsorte mit aromatisch-fruchtigen Aromen. Alle Weine der Scheurebe haben die Note von schwarzen Johannisbeeren gemein. Mango, Limonen, Pfirsiche und exotische Nuancen tragen zusätzlich zu dem außergewöhnlich lebendig-fruchtigen Geschmack bei. Somit überzeugt die Scheurebe mit einem vollen Bukett, das mit zunehmender Reife den Duft von Pfirsich und Rosen in den Sinn ruft. Diese Stärken der Scheurebe finden sich bis hin zu den hohen Prädikatsweinen. Auch in der Farbe der Trauben zeigt sich das fruchtig-exotische Merkmal der Scheurebe wider. Mit blassgelben und intensiv goldgelben Tönen, wachsen die Trauben jährlich an den Rebstöcken.
Die Scheurebe bietet eine vielfältige Art des Genusses, vom Willkommenstrunk bis zum Dessert. Sie bietet sich als idealer Begleiter für jede Gelegenheit an. Die halbtrockenen und trockenen Variationen der Rebsorte passen hervorragend zu aromatisch-würzigen und deftigen Speisen sowie zu herbstlichen Kürbisgerichten. Auch die asiatische Küche mit Fisch und Geflügel harmoniert sehr gut mit der Scheurebe. Zu süßen und fruchtigen Desserts empfehlen wir Ihnen die edelsüße Spätlesen und die Beerenauslese.
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