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Frankenwein
und der Bocksbeutel

Frankenwein und Bocksbeutel sind eine historische Erfolgsgeschichte. Die einmalige Flaschenform war einst ein praktischer Transportbehälter für Legionäre, Bauern und Mönche - heute steht der Bocksbeutel für Weinqualität aus Franken und Tauberfranken.

Geschichte des Bocksbeutels:

Weine aus Franken und Tauberfranken werden traditionell im Bocksbeutel abgefüllt. Diese Tradition reicht  weit bis in das Mittelalter zurück. Offiziell dokumentiert ist, dass im Jahr 1728 der Rat der Stadt Würzburg beschloss Weine im Bocksbeutel abzufüllen.

Die Urform des Bocksbeutels ist wesentlich älter und zählt zu den Flachkugelflaschen. Der älteste Fund einer solchen Flachkugelflasche war ein keltisches Tongefäß aus der Zeit 1.400 v. Christus. Dieses wurde bei Wenigumstadt bei Großostheim im Landkreis Aschaffenburg gefunden. Ausgestellt wird die Flasche im Museum für Franken in Würzburg.

Der genaue Ursprung des Wortes ist nicht eindeutig belegt. Man geht heute davon aus, dass der Begriff sich vom als Beutel bezeichneten Hodensack des Ziegenbocks ableitet. Diese Tierhäute wurden früher zum Transport und zur Lagerung von Flüssigkeiten benutzt. Eine weitere Erklärung zur Herkunft des Begriffes ist das Wort: "Booksbüddel". Dies bedeutet "Bücherbeutel" und bezeichnete in Niederdeutschland ursprünglich einen Schonbezug für kirchliche Gesangsbücher. Eine weitere Theorie vermutet das Wort "Bugsbeutel" als Ursprung. So wurden die Feldflaschen benannt, welche Mönche bei der Arbeit im Weinberg bei sich trugen.

Seit 1989 ist die Verwendung des Bocksbeutels als Weinflasche für Franken und Tauberfranken durch eine EU-Verordnung geschützt. Im Jahr 2015 wurde das Design des Bocksbeutels durch den Designer Peter Schmitt überarbeitet. Die bauchige Form wurde um eine weitere markante Linienführung an der Schulter der Flasche ergänzt.

Bocksbeutel als Qualitätsmerkmal für Frankenwein:

Damit Frankenwein in einen Bocksbeutel gefüllt werden darf, muss er ein Mostgewicht erreichen, welches über dem eines Qualitätsweins liegt. Zudem ist eine Mindestpunktzahl bei der amtlichen fränkischen Qualitätsweinprüfung erforderlich. Zusätzlich dürfen nur typisch fränkische Rebsorten im Bocksbeutel abgefüllt werden wie z.B. der Silvaner oder Bacchus. Der Anteil fränkischer Weine, die im Bocksbeutel gefüllt werden, liegt aktuell bei ca. 30 %.

Variationen des Bocksbeutels:

Die größte Verbreitung hat der 0,75 l Bocksbeutel. Daneben gibt es Bocksbeutel in verschiedenen Variationen und Sondergrößen. Neben Wein wird Sekt in Flaschen abgefüllt, welche dem Bocksbeutel ähnlich sind. Tatsächlich sind die Flaschen schwerer und weichen in der Form vom klassischen Bocksbeutel etwas ab.

  • 0,25 l Bocksbeutel
  • 0,375 l Bocksbeutel
  • 0,5 l Bocksbeutel
  • 3,0 l Magnum Bocksbeutel
  • 0,75 l Sektflasche

 

Verschiedene Bocksbeutelflaschen im Vergleich
Verschiedene Bocksbeutelflaschen im Vergleich: (v.l.n.R.: Neuer Bocksbeutel 0,75 l, Bocksbeutel vor 2015 0,75l, Mini-Bocksbeutel 0,25 l, Bocksbeutel 0,375 l, Bocksbeutel-Sektflasche 0,75 l)

(v.l.n.R.: Neuer Bocksbeutel 0,75 l; Bocksbeutel vor 2015 0,75l; Mini-Bocksbeutel 0,25 l; Bocksbeutel 0,375 l; Bocksbeutel-Sektflasche 0,75 l)

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