Jeder kennt die Weinlese, kaum einer weiß, was das restliche Jahr im Weinberg geschieht. Erfahren Sie mehr über die Arbeit der Winzer und Winzerinnen.
Der Rebschnitt ist ein wichtiger Faktor für die Qualität eines Weines. Ohne den Rebschnitt würde der Rebstock unkontrolliert wachsen und aus den Triebknospen jedes letztjährigen Triebs neue Verzweigungen aufbauen. Hierbei verholzen die ältesten Zweige. Je weniger Triebe am Rebstock verbleiben, umso dichter und intensiver ist der spätere Geschmack des Weines. Bei einer großen Zahl von Trieben ergeben sich einfache Weine und eine große Erntemenge. Bei einer geringen Anzahl ensteht ein einzigartiges Geschmackserlebnis, da der Stock nur einen Triebe mit wertvollen Nährstoffen versorgen muss.
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Hier werden die jungen Triebe mit kleinen Heftdrähten an den Drähten festgebunden. Die Triebe erhalten so beim Wachstum die gewünschte Richtung und Lage. Dies dient der optimalen Nährstoffzufuhr und dem mechanischen Schutz vor Schädlingen. Darüber hinaus erleichtert das Anbinden alle weiteren Arbeiten im Weinberg. Übliche Erziehungsformen sind der Pendel- oder Halbbogen.
Der Weinbergsboden wird mechanisch geöffnet. Dadurch wird das Wachstum von Mikroorganismen im Boden angeregt.
Bei der Begrünung wird durch die Einsaat von ausgewählten Gräsern die Erosion des Bodens vermieden. Gleichzeitig entsteht ein natürlicher und nachhaltiger Wasser- und Nährstoffspeicher im Weinberg.
Bei der Nährstoffzufuhr wird nach einer Analyse der Nährstoffe entschieden, ob und welche Düngung erfolgen soll. Zum Einsatz kommen organische Dünger wie Stallmist, Stroh oder Kompost sowie mineralische Dünger (Magnesium, Kalk oder Phosphat).
Hier verfahren wir nach dem Motto "so wenig wie möglich – und so viel wie nötig". Durch eine sorgfältige Beobachtung des Mikroklimas kann der Einsatz von Planzenschutzmitteln – vor allem gegen Pilzkrankheiten – auf ein absolut notwendiges Minimum reduziert werden. Gegen Insekten schützt nachhaltig eine vielfältige Flora und Fauna im Weinberg. Zudem haben moderne Verfahren, wie z.B. die „Verwirrmethode“ durch Geruchs-Lockstoffe, im Weinberg Einzug gehalten. In Franken sind auch pilzresistente Rebenzüchtungen wie Regent sehr beliebt. Nicht nur wegen ihrer Unempfindlichkeiten gegenüber Pilzkrankheiten – sondern auch wegen des guten Geschmacks.
Beim Ausbrechen werden alle Triebe am Stamm entfernt, die nicht für den optimalen Wuchs der Rebe benötigt werden. Dies erfolgt, wenn die Triebe etwa 10 bis 20 Zentimeter Länge haben. Bei zu frühem Ausbrechen können die Triebe nochmals nachwachsen.
Beim Ausdünnen werden einige schon erbsengroße Beeren entfernt. Dadurch werden die vorhandenen Nährstoffe und die Kraft des Rebstockes auf die verbleibenden Beeren konzentriert.
Durch das Anbinden der Rebtriebe an die im Weinberg gespannten Drähte wird der Stock und die Laubwand in Form gehalten.
Durch die Photosynthese der Blätter wird der Rebstock mit Nährstoffen versorgt. Um eine optimale Lichtausbeute zu gewährleisten, werden beim Laubschnitt einige der Blätter entfernt. Die Reben werden danach in der Länge gekürzt, damit neue, junge Blätter nachwachsen können.
Entscheidend bei der Weinlese ist die Wahl des richtigen Zeitpunktes – und der kann je nach Sorte, Weinberg und Ausbauziel variieren. Wie spät eine Spätlese gelesen wird oder wann eine Traube vom Stock muss - dazu braucht man viel Erfahrung. Wichtige Kenndaten hinsichtlich Reife und Qualität liefert aber vor allem die Traube selbst. Parameter wie Säure- und Zuckergehalt können dem Winzer hier entscheidende Hinweise geben. Um sie zu ermitteln, setzt die GWF das Verfahren der „Traubenbonitur“ ein. Auf der Grundlage von rund 20 objektiven Kenndaten ermöglicht das Verfahren dem Winzer die Bestimmung idealer Lesetermine und der Qualitätsstufen für die Traubenselektion. Die Weinlese stellt jedes Jahr den Auftakt für die Federweißersaison dar.
Erfahren Sie mehr über den fränkischen Federweißer und seine Besonderheiten.