Silvaner
Der Silvaner und Franken – eine unzertrennliche Verbindung
Der Silvaner und Franken: Das sind zwei Dinge, die immer zusammen erklingen, wenn es um fränkischen Wein geht. Die Rebsorte ist seit über 350 Jahren fest in den Weinbergen im Anbaugebiet verwurzelt. Auch bei der GWF ist der Wein aus Silvaner-Trauben ein fester Bestandteil des Sortenspektrums. In unserem Online-Shop finden Sie diese spezielle Rebsorte in ganz unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Ausbauformen – finden Sie Ihren Lieblingswein aus Franken!
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Wer denkt beim Frankenwein nicht zuerst an den Silvaner?
Nirgendwo sonst in Deutschland steht eine Rebsorte für eine ganze Weinregion wie hier in Franken. Und das mit Recht, denn schon vor 360 Jahren kamen die ersten Reben an den Main. Seither ist der Silvaner nicht mehr aus Franken wegzudenken und bleibt so bodenständig wie seine Winzer und Liebhaber.
Die Geschichte des Silvaners
Diese spezielle Rebsorte wird, der Legende nach, seit dem strengen Winter 1658/59 in mehreren Weinorten in Franken angebaut. Damals war der Silvaner-Wein als Österreichrebe bekannt. Traditionell wurde er im „Gemischten Satz“ angebaut, was bedeutet, dass viele unterschiedliche Sorten zusammen auf einem Weinberg wuchsen. 1659 wurde der Silvaner erstmals in Franken urkundlich erwähnt, und das gar nicht so weit von der GWF-Zentrale in Kitzingen entfernt. Ursprünglich ist die Rebe wohl ein Einwanderer. Genetische Untersuchungen haben ergeben, dass die Rebsorte ursprünglich aus dem österreichischen Raum stammt und eine natürliche Kreuzung aus Traminer und „Österreichisch Weiß“ darstellt. Damals ahnte noch niemand, dass sich dieser österreichische Import zum Botschafter des Frankenweins entwickeln sollte.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Sylvaner-Rebe reinsortig gezüchtet – nach der Reblauskrise in den 1930er Jahren musste sie sich vermehrt gegen ausländische Weißwein-Sorten und Neuzüchtungen wie den aus Frankreich stammenden Grauen Burgunder durchsetzen. Doch schon bald erkannten die Winzer, dass der Silvaner sich in unseren fränkischen Böden aus der Trias sehr wohl fühlt. Vom Spessart bis in den Steigerwald und vom Saaletal bis nach Tauberfranken gedeiht der Weißwein aus Silvaner-Trauben bis heute und wird geprägt vom Terroir.
Woher kommt der Name Silvaner?
Woher der Name Silvaner kommt, das ist nicht eindeutig belegt. Es gibt verschiedene Theorien, unter anderem, dass sich der Name aus einer möglichen Ursprungsregion herleitet. Lange waren das rumänische Transsilvanien oder die in Mittelasien gelegene Stadt Silvan als mögliche Herkunft gehandelt worden. Da der Silvaner aber erwiesenermaßen aus dem österreichischen Raum stammt, geht man davon aus, dass der Namen vom lateinischen „Silva“ abgeleitet wurde, dass für „Wald“ steht. Silvanus war der römische Waldgott. Er stand für die Kraft der Natur und wurde besonders auf dem Land als Gottheit und Erfinder des Pflanzenbaus verehrt.
Was macht den fränkischen Silvaner so besonders?
Was den fränkischen Silvaner so besonders macht, ist seine Wandelbarkeit. Denn die Rebsorte spiegelt wie keine andere ihr Terroir wider und verbindet die erdigen Töne mit zarten fruchtigen Aromen zu einer immer neuen und spannenden Komposition. Und durch die vielschichtigen Böden entlang des Mains, die sich in feinsten Abstufungen vom Buntsandstein über den Muschelkalk bis zum Gipskeuper erstrecken, schmeckt kein Silvaner wie der andere. Diese geschmackliche Vielfalt und Qualität wird mittlerweile weltweit geschätzt.
Wir bei der GWF Franken legen viel Wert darauf, dass unsere Silvaner-Weine von ihrer jeweiligen Herkunftsort geprägt sind. Die Weinsorte wächst in unseren Anbauflächen auf diesen unterschiedlichen Boden-Arten:
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Kristallines Grundgebirge
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Hitziger Bundsandstein
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Mineralischer Muschelkalk
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Kräutriger Gips- und Lettenkeuper
Den Boden schmeckbar machen, das ist das Ziel unserer Silvaner-Weißweine. Egal ob vom Rödelseer Küchenmeister oder vom Bronnbacher Kemelrain – jeder Wein steht ganz für sich.
Dabei fasziniert der Silvaner in allen Stufen der fränkischen Qualitätspyramide. Ob vom erfrischenden Basiswein, über die Premium Linie im Bocksbeutel oder als edle Auslese oder Eiswein – er ist ein Alleskönner und bringt in jedem Segment vorzügliche Weine hervor.
Wie schmeckt ein Silvaner?
Weißweine sollten gekühlt zwischen 10°C und 12°C getrunken werden. Zu warme Weißweine verlieren ihre typischen Fruchtnoten und lassen Frische vermissen. Sind Weißweine zu kalt, ist das Empfinden von Frucht, Gerbstoffen und Säure erhöht.
Welche Speisen passen zum Silvaner?
Der Silvaner aus Franken ist ein vielseitiger Wein, der hervorragend zu Fleisch- und Fischgerichten, Meeresfrüchten, Krustentieren und Geflügel passt. Außerdem ist der Silvaner ist ein ausgewiesener Spargelexperte. Kein anderer Wein passt so gut zum königlichen Gemüse wie er. Artischocken, Kartoffelgerichte aller Art und milder Käse sind gute Speisepartner für den fränkischen Silvaner.
Wie lange ist Silvaner-Wein haltbar?
Geöffnete Weißweine wie der fränkische Silvaner sind in der Regel bis zu 5 Tage im Kühlschrank haltbar. Weißweine der Qualitätsstufen Qualitätswein und Kabinett sind weniger zur Lagerung geeignet, da sie relativ schnell reifen. Sie sollten innerhalb von drei Jahren nach Fülldatum getrunken werden. Weine ab der Qualitätsstufe Spätlese können gelagert werden. Sie reifen in der Regel langsamer und sind somit lagerfähig.
Ist der Silvaner-Wein immer trocken?
Silvaner wird in allen geschmacklichen Varianten erzeugt. Ganz überwiegend wird er trocken ausgebaut, bekannt ist beispielsweise die Formulierung „fränkisch trocken“ für geradlinige Weine, die maximal vier Gramm Restsüße pro Liter haben. Aber es gibt auch halbtrockene, liebliche und sogar edelsüße Weine aus dieser wandlungsfähigen Rebsorte. Bei uns in Franken wird der Silvaner aber vorwiegend als trockener Wein konsumiert.
Lage und Anbau des Silvaner
Der Silvaner ist neben dem Riesling die deutsche Rebsorte schlechthin. Auch wenn es beim heutigen Blick auf die Anbaustatistiken in Deutschland nicht so aussieht, bis in die 70er Jahre war der Silvaner die meistgepflanzte Sorte Deutschlands! Doch nur wenige Anbaugebiete konnten das Potential der Rebsorte voll ausschöpfen. So ist der Silvaner in größeren Beständen heute nur noch in Franken und Rheinhessen zu Hause. Seit 360 Jahren steht der Silvaner nun für Weinkultur in Franken. In keinem anderen Weinanbaugebiet ist der Anteil an Silvanerreben so hoch wie hier. Fast ein Viertel der gesamten bestockten fränkischen Rebfläche wird mit der Weißweinsorte bepflanzt.
Der Silvaner benötigt fruchtbare, durchlässige, mittelschwere bis schwere Böden mit guter Nährstoffversorgung. Trockene, flachgründige Böden sind ungünstig für die Sorte. Die Reben müssen tief wurzeln können. Wegen der Winterfrostempfindlichkeit wird die Rebe in Franken in vornehmlich gut exponierten und frühreifenden Lagen gepflanzt. Bei guter Reife und nicht zu hohem Ertrag liefert der Silvaner harmonische Weine mit feiner Säure und zarter Blume. Der Weincharakter des Silvaners ist dabei stark vom Standort und der Bodenbeschaffenheit abhängig. Auf Lehmböden werden sie oft neutral, dagegen entstehen auf Verwitterungsböden, wie sie in Franken vorherrschen, feine, elegante Weine mit spannenden Erdtönen.
Ausbau des Silvaners
Der Silvaner steht für ausgesprochene Vielfalt. Ob unkomplizierter Sommerwein, geschmeidig cremiger Barriquewein, gut entwickelte, elegante und lebhafte Spätlese oder intensive, edelsüße Auslese. Alles ist möglich. So zahlreich wie seine Varianten sind auch die Ausbaumöglichkeiten: Ob im Stahlfass, Holzfass oder Barrique, mit unterschiedlichen Hefekontaktzeiten, Teilbelegungen etc. Silvaner ist geduldig und lässt fast alles mit sich machen – und er überrascht uns täglich mit neuen Aromafacetten. Beim Silvaner sind dem Kellermeister in seiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.