Die Arbeit im Weinberg und Weinkeller ist schon lange keine reine Männerdomäne mehr. Während die Weinbranche in der Vergangenheit doch eher männlich geprägt war, tritt jetzt eine neue Generation junger Winzerinnen und Weinküferinnen ins Rampenlicht. Sie sind gut ausgebildet, selbstbewusst und bringen neue Impulse in die Weinwelt. Wir stellen Ihnen heute drei Frauen vor, die in der GWF für gute Weine sorgen.
Wir stellen Ihnen drei Frauen aus drei verschiedenen Bereichen der Winzergemeinschaft Franken vor: Laura Voit hat die Vertriebsleitung des Privatkundengeschäfts inne; Sabine ist eine Jungwinzerin der GWF und bewirtschaftet den eigenen Familienweinberg; Sowie Viviane Ganesch, sie ist im Keller verantwortliche für unsere Premiumweine.
Lesen Sie im Interview, warum sie sich in diese, ehemals von Männern dominierte Branche, gewagt haben und entdecken Sie ihre Weinempfehlungen!
Die Leidenschaft für Wein wurde bei Laura Voit durch ihren Großvater entfacht. Das Amt als Weinprinzessin sah sie als Chance. Es inspirierte sie für ein Studium der Kommunikation und eine Ausbildung als Gästeführerin. Heute leitet Laura Voit den Weinvertrieb an Privatkunden. In dieser Position setzt Sie gemeinsam mit den Winzerinnen und Winzern der GWF wichtige Impulse für die Entwicklung der Sortimentsstruktur.
Laura Voit, aus Mainstockheim stammend, hat die Vertriebsleitung an Privatkunden der GWF inne.
Sie kommen aus dem Weinort Mainstockheim, was die Nähe zum Wein vermuten lässt. Ihr Lebenslauf beinhaltet jedoch keine klassische Weinausbildung. Was hat Sie dazu gebracht Ihren Beruf doch dem Wein zu verschreiben?
Stets offen zu sein für neue Chancen war mir in der Vergangenheit der beste Ratgeber. Das Amt der Weinprinzessin stellte so eine Chance dar. Fachliteratur war durch meinen Opa, Geschäftsführer einer Weinhandlung, reichlich vorhanden. Eine Ausbildung als Gästeführerin war die Folge. Nebenjobs bei Weinproben in Würzburg und später zusätzlich im Weinverkauf waren die weiteren Schritte Richtung „Weinzukunft“. Während meines Studiums habe ich dazu passend den Schwerpunkt auf „Kommunikation“ gelegt.
Was hat Sie besonders gereizt, sich bei der GWF zu bewerben?
Ich war vorher schon einmal beruflich in einer Genossenschaft tätig und stehe voll und ganz hinter dem Gedanken, dass man gemeinsam stärker ist und mehr erreichen kann. Da unsere verpachteten Weinberge bei der GWF abgeliefert werden, verfolge ich die Entwicklung schon lange. Dass die Zukunft von uns erfordert, neue Wege zu gehen, um attraktiv zu bleiben, ist Fakt. Ich sehe diese zukunftsfähige Aufstellung bei der GWF ganz deutlich gegeben.
Welche Aspekte Ihrer Arbeit erfreuen Sie am meisten?
Kommunikation ist meine Stärke. Deswegen freue ich mich, wenn das persönliche Gespräch mit den Kunden im Verkauf, bei Weinproben bzw. Veranstaltungen und z. B. auf Messen Früchte trägt. Die kurzen Dienstwege und die stetige Kommunikation mit den Mitarbeiter*Innen aus meinem Team können wir als ein enormes Entwicklungspotential für uns nutzen.
„Gemeinschaft. Leidenschaft. Charakter.“ stehen für den Markenkern der GWF. Was bedeutet das für Sie persönlich?
Eine Gemeinschaft kann als solche nur funktionieren, wenn ihre beteiligten Mitglieder auf gemeinsame Ziele hinarbeiten. In der heutigen Zeit werden Leidenschaft und Charakter wie ich finde immer bedeutsamer, um auch in Zukunft erfolgreich sein zu können – egal in welcher Branche, egal ob im Beruf oder Privatleben. Das Stichwort „Persönlichkeit“ ergänze ich für mich selbst.
Was ist Ihr persönlicher Lieblingswein und was macht für Sie einen guten Wein aus?
Eine dankbare Antwort ist stets: „Das kommt auf den Tag, den Moment an.“ Einen guten Wein macht aus, dass er eben zu der jeweiligen Situation passt. Davon abgesehen ist mir ein eleganter Burgunder bei jeder Gelegenheit lieb.
Stellen Sie sich vor Sie gehen als nächstes auf die berühmte einsame Insel und dürfen eine einzige Flasche Wein mitnehmen. Welche und warum?
Die Entscheidung würde dabei definitiv auf WinzerSekt fallen. Das Knallen des Korkens ist ein kleines Event.
Die feine Perlage belebt den Gaumen und sorgt für geschmackliche Abwechslung in der wahrscheinlich eher ruhigen Umgebung.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Sobald ich mir eine Tasse Tee eingeschenkt habe, schaue ich in die aktuellen Zahlen und meine Mails. Da bekommt man schon ein grobes Gefühl dafür, was der Tag bringen wird. Meine Kolleg*Innen und ich bringen uns währenddessen kurz auf den neuesten Stand der Abläufe und Projekte. Oftmals ist der Rest des Vormittags mit Meetings belegt. Gegen Nachmittag fahre ich dann heraus zu unseren GWF-Vinotheken, um die offenen Fragen und Belange der Mitarbeiter*Innen vor Ort zu besprechen.
Inwieweit wären die Anforderungen an Sie und Ihre Arbeit anders, wären Sie ein Mann?
Aus meiner Sicht ist es in dieser Position ein Vorteil, eine Frau zu sein. Anders gesagt: Ich wäre in dieser Position nicht gerne ein Mann.
Als Winzerin im Nebenerwerb beginnt für Sabine die Arbeit im Weinberg meist erst nachmittags bzw. am Abend – wenn andere bereits ihren Feierabend zelebrieren. Die Weinberge der Familie wurden schon von den Großeltern bewirtschaftet. Von ihrem Vater erlernte sie auch alle Arbeitsschritte: Vom Rebschnitt bis zur Weinlese sowie das Schlepperfahren. Für Sabine ist Wein ein Stück Heimat und fester Bestandteil ihres Lebens. Selbstbewusst sagt sie: „Dem Weinberg ist es egal, ob eine Frau oder ein Mann die Arbeit macht".
Sabine Schmitt ist seit seit 2011 Winzerin im Nebenerwerb. Hauptberuflich ist Sie Landschaftsarchitektin. Nach ihrer Arbeit im Büro oder auf der Baustelle arbeitet sie vorallem am Wochenende im Weinberg der Familie.
Wie ist Ihre Verbindung zum Wein?
Im Weinberg bin ich aufgewachsen. Unsere Weinstöcke wurden bereits von den Großeltern bewirtschaftet. Daher ist dies für mich ein Stück Heimat. Die Arbeit und das Wachstum der Rebe begleiten mich durch das ganze Jahr. Im Weinberg kann ich entspannen und sehe direkt die getane Arbeit. Über das ganze Jahr wächst die Vorfreude auf die Weinlese. Am Ende ist es immer eine Freude zu sehen, worin man seine ganze Energie und Leidenschaft investiert hat.
Was ist für Sie die schönste Arbeit im Weinbau?
Besonders schön ist die Weinlese. Bei dieser Gelegenheit kommt die ganze Familie und viele unserer Freunde zusammen. Natürlich gibt e dabei gutes Essen und Wein.
Ist die Weinbranche immer noch eine Männerdomäne oder ändert sich vielleicht schon etwas?
Die älteren Generationen sind schon eher männlich geprägt, aber die letzten Jahre kommen immer mehr jung Winzerinnen nach. Sie sind auch in den sozialen Medien aktiv und machen den Weinbau attraktiv.
Wenn Sie Ihren liebsten Wein mit drei Worten beschreiben würden, welche wären das?
Trocken, kantig, spritzig
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Da wir unseren Weinbau im Nebenerwerb betreiben fängt meine Arbeit im Weinberg meist erst nachmittags bzw. am Abend an. Häufig verbringe ich auch die Freitagnachmittag und Samstage im Weinberg. Nach dem Büro wird erstmal in bequeme Arbeitskleidung gewechselt und dann geht’s in den Weinberg. Je nach Jahreszeit steht Rebschnitt, Ausbrechen, Laubarbeit, Weinlese und vieles mehr auf dem Plan. Die Maschinenarbeit erledige ich zusammen mit meinem Papa. Er hat mir das Schlepperfahren gelernt und zeigt mir seine Tricks und Kniffe. Zusammen in der Familie sind wir ein super Team und ergänzen und unterstützen uns im Weinberg.
Inwieweit wären die Anforderungen an Sie und Ihre Arbeit andere, wären Sie ein Mann?
Dem Weinberg ist egal, ob eine Frau oder ein Mann die Arbeiten erledigt. Jeder vertritt seine Philosophie im Weinberg und möchte das bestmöglichste Ergebnis erzielen. Technische Unterstützung erleichtern einige Arbeiten, aber Handarbeit ist das wichtigste um die Qualität regelmäßig zu überprüfen und zu wissen, was gerade zu tun ist.
Was bedeutet Wein für Sie?
Wein und vor allem die Weinberge sind für mich Heimat. Der Wein ist Teil meiner Identität und hat mein Leben geprägt.
Auf welche Aspekte Ihrer Arbeit freuen Sie sich am meisten?
In und mit der Natur zu arbeiten ist sehr entspannend. Zu sehen was entsteht, wenn man seine ganze Arbeit und sein Herzblut in die Rebe steckt.
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